Café im Dorf

"Okey" Leandra stand auf, bezahlte das Essen und ging zur Tür. Lilly lief ihr nach.

,,Komm ja schn", sagte Sunny, stöhnte und lief zu dem ernst dreinblickenden Jonas. ,,Wer war das?", fragte er. ,,Leandra ubnd Kartik. Sehr nett, im Gegensatz zu gewissen anderen Personen", sagte Sunny trotzg und setzte sich. ,,Sunny meint es nicht so. Manchmal kann sie eine richige Zicke sein", sagte Jane schnell, doch Jonas war jetzt offenbar auch ziemlich gereizt. ,,Und wer bist du?", blaffte er Jane an. ,,Jane Alsar", sagte sie wütend. Und den Typ wolltest du mit deiner besten Freundin verkuppeln, tadelte sie sich selbst. ,,Al-Alsar?", stotterte Jonas. ,,Ja, wenn du ihr zuhören würdest wüsstest du es!", sagte Sunny gereizt. ,,Ich muss gehen", sagte Jonas, warf etwas Kleingeld auf den Tisch und lief im Laufschritt raus. ,,Wie heisste er nochmals?", fragte Jane vorsichtig. ,,Jonas", antwortete Sunny. ,,Ich meinte, zum Nachnamen", erklärte Jane. ,,Keine Ahnung", sagte Sunny, drehte sich um und fuhr fort: ,,Wieso meinst du?" ,,Weil er so nervös wurde, als ich meinen Namen sagte."

Leandra war langweilig. Kartik´s Besuch war eine sehr willkommene Abwechslung. Also ging sie zum Café. Als sie die Tür öffnete wehte ihr schon der Duft von Kuchen in die Nase.Si setzte sich an einen Tisch und bestellte Schokoladentorte. Aus ihrer Tasche holte sie ein Buch um etwas zu lesen.

Als die Frau, die sich Morgana nannte, die Tür zum Café aufstoß, schlug ihr der Geruch von Kaffe und Kuchen entgegen. Nach außen hin wirkte sie ganz ruhig, aber innerlich war sie sehr nervös. Was wäre, wenn jemand sie erkennt? Sie setzte sich an einen freien Tisch, möglichst weit abseits von den anderen Gästen. Als die Bedienung kam, bestellte sie sich ein Stück Käsekuchen und Kaffe.

Leandra drehte sich zur Tür. Sie war von einer seltsamen Frau aufgeschlen worden. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht woher. Leanndra starrte die Frau unbewusst an.

Die junge Frau bemerkte, dass sie beoobachtet wurde. Für ein paar Sekunden konzentrierte sie ihre ganzen Sinne, schaute zuerst auf den Tisch, dann schweifte ihr Blick scheinbar ziellos im Raum umher und traf dann scheinbar zuffälig den Blick einer anderen Frau, die sie beobachtete. Allerdings war ihr Blick kühl.

Die Frau sah Leandra in die Augen. Schnell drehte sie den Kopf zur Seite. " Wer ist das?" dachte sie sich.

Als die Frau ihrem Blick ausgewichen war, ließ Morgana auch ihren Blick durch den Raum schweifen. Sie musste wieder neue Kontakte knüpfen, weniger gefährliche als zuvor. Lange Zeit blieb sie an ihren Platz sitzen. Die Bedienung kam und brachte die bestellten Sachen. In Ruhe aß Morgana ihren Kuchen. Dann nahm sie den Becher und ging zu der Frau herüber, die sie vorhin angeschaut hatte. "Darf ich mich setzen? Ich bin neu im Dorf und würde gerne ein paar neue Freunde kennen lernen." fragte sie schüchtern. Sie lächelte die Frau an. Nun war sie froh, ihre Schwerter gut im Wald versteckt zu haben, denn diese hätten ihr Gegenüber nur unnötig abgeschreckt.

Als die Frau zu ihr kam, wunderte Leandra sich. "Sicher setz dich nur. kennst du dich denn schon im Dorf aus?" fragte Leandra.

Morgana nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Tisch. Sie stellte den Becher auf den Tisch und umklammerte ihn leicht mit ihren Händen. "Nein, ich bin erst heute hier angekommen. Ich hoffe hier ein neues Leben zu beginnen. Du kannst mich Morgana nennen." sagte sie. Sie hatte nur kurz aufgeschaut und dann in den Kaffee gestarrt.

"Ich heiße Leandra. Wenn du willst, kann ich dir das Dorf zeigen. Hast schon eine Unterkunft?" Leandra wollte Morgana wirklich helfen.

Morgana sah Leandra vorsichtig in die Augen. "Danke, es wäre sehr nett, wenn du mir das Dorf zeigst. Und nein, eine Unterkunft habe ich leider noch nicht." sagte sie. Sie versuchte ein vorsichtiges Lächeln. Am Liebsten würde Morgana den Eindruck vermitteln, sie sei unschuldig.

"Dann können wir gleich dann los gehen. Wenn du willst, kannst du inzwischen bei mir wohnen."Lud Leandra sie ein.

"Gerne. Ich möchte aber nicht zur Last fallen!" sagte sie. Sie würde sich auch so durchschlagen können. Sie winkte die Bedienung heran und bezahlte.

"Du wirst keine Last werden, ich habe schon viele bei mir wohnen lassen. Allerdings wohnt auch mein Freund in meinem Haus."antwortete Leandra, die Morgana unbedingt helfen wollte.

"Das ist wirklich sehr nett. Was ist aber mit deinem Freund? ist er nicht dagegen?" fragte Morgana. Dann fügte sie noch hinzu: "Ich müsste noch etwas holen." Sie wartete auf Leandras Reaktion.

,,Ich weiss es nicht", sagte Sunny ehrlich. ,,Wir könnten zu seinem Haus laufen und am Türschild nachsehen", schlug Jane grinsend vor. ,,Wie in alten Zeiten", meine Sunny und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

"Nein, er ist wahrscheinlich nicht dagegen. Natürlich kannst du etwas holen, wir können uns dann wieder hier treffen." antwortete Leandra.

"Okay, dann bis gleich!" sagte Morgana, stand auf und ging aus dem Café. Sie orientierte sich kurz und rannte zu ihrem Versteck. Nach ein paar Minuten kam sie wieder ins Café und hielt nach Leandra Ausschau. Die zwei Schwerter, die sie geholt hatte, waren an ihrem Gürtel befestigt.

Leandra war erstaunt, wie schnell Morgana wieder da war, aber sie dachte sich nichts dabei. "Willst du erst deine Sachen zu mir bringen, oder soll ich dir lieber das Dorf zeigen?"

Morgana war froh, dass Leandra nicht so viele Fragen stellte. Umso weniger Fragen sie stellte, umso weniger geriet Morgana in Bedrängnis. Sie schaute Leandra freundlich an und sagte: "Ich wäre froh, wenn ich zuerst meine Sachen ablegen könnte. Sie werden auf die Dauer doch etwas schwer." Ein Vogelschwarm flog in der Nähe auf und verschwand über den Baumkronen. Morgana beneidete die Tiere um ihre Sorglosigkeit und Freiheit. Träumerisch schaute Morgana den Vögeln nach.

"Komm, ich zeige dir, wo mein Haus ist." Leandra folgte Morganas Blick und sah die Vögel. "Es muss wunderschön sein, einfach nur frei zu sein." Leandra ging schon ein Stück vor.

"Sie haben es wirklich gut." sagte Morgana. Sie blickte ihnen noch eine Weile nach. Als sie bemerkte, dass Leandra schon ein ganzes Stück vorraus war, rannte sie ihr nach.

"Was willst du denn zuerst vom Dorf sehen?" fragte Leandra, als Morgana neben ihr war.

"Ähmm... Wollten wir nicht zuerst meine Sachen zu dir bringen?" fragte Morgana, "Also, wohin geht es??" Sie wartete auf Leandra, da sie nicht wusste, wo ihr Haus stand.