Nördlicher Wald

Es heißt, in diesem Teil des Waldes, haben sich ein paar magische Wesen zurück gezogen, um im Verborgenden zu leben. Wenn man sich umsieht, weiß man auch wieso. Das Nadeldach lässt kaum einen Sonnenstrahl durch und der Boden ist nass. Auf den ersten Blick wirkt der Wald unfreundlich. Dringt man jedoch weiter in den Wald hinein, so hört man den lieblichen Gesang von Sirenen, das Hufgetrappel von Zentauren und Einhörnern, die Flügelschläge von Drachen und anderen beflügelten Kreaturen, das Zirren der kleinen Feenflügeln und allerlei andere wohlklingenden Töne. Es duften nach Rosen und nach anderen Blumen. Mancher scheint von so vielen Geräuschen beängstigt, weil man, egal wie lange man wartet, nie eine dieser Wesen zu Gesicht bekommt. Man erzählt sich, über den Wald schützt eine Elfe.

Kartik setze seinen Fuß vorsichtig auf den, von Nadeln überdeckten, Waldboden auf. Es war dunkel und kalt, obwohl es erst früh am Nachmittag war, aber das dichte Nadeldach lies die Sonne nicht hindurch. Er mochte diesen Abschnitt des Waldes, denn hier konnte er ungestört jagen. Ein leises Knurren, rechts neben sich, konnte er vernehmen. Mars bekam allnämlich Hunger. Sie waren schon lange nicht mehr auf der Jagd gewesen und Mars wollte endlich wieder Frischfleisch essen. "Ganz ruhig!" flüsterte Kartik seinem Freund mit beruhigender Stimme zu. Er verstand die Ungeduld seines Begleiters gut, doch bisher hatten sie noch nichts gesehen. Zumindestens nichts, wonach es sich zu jagen lohnte. So wie sie durch die Wälder streiften, bemerkte Kartik nicht, wie er langsam in den südlichen Wald überging.

Jonas grinste bei dem Gedanken an Sunny. Seine Nachbain war unberechenbar, manchmal nervig und unglaubich süss. doch sie schien kein Interesse an Junges im Allgemeinen zu haben. Wie schade, dachte er. Er war villeicht manchmal überheblich und ein bisschen besserwisserisch, das war ihm klar, aber seine Freunde hatten ihm, bevor er herkam, immer gesagt, wie nett er doch sei und das die Mädchen ihm zu Scharen nachlaufen müssten. Was sie aber nicht taten. Logisch.

Yadanun wanderte herum. Er liebte es spazieren zu gehen. "Wie schön die Vögel singen." dachte er sich.

Felicity kletterte durch die Bäume. Sie beobachtete nun schon eine ganze Weile einen Fremden bei sich im Wald. Wenn er irgendjemanden etwas antuen würde, würde er es bitter bereuen.

Als er auf eine kleine Lichtung kam, setzte sich auf einen Baumstamm und dachte nach. Ihm ging soviel durch den Kopf. "Was macht Leandra wohl gerade?."

Felicity war zuerst scheu gegenüber dem Fremden, doch schließlich siegte ihre Neugier. Sie kam von den Bäumen herunter und stellte sich gegenüber von dem Fremden an das andere Ende der Lichtung.

Yadanun erschrak. "Wer bist du?" rief er über die quer über Lichtung.

Felicity rief zurück: "Diese Frage dürfte eher mir zustehen. ich bin die Fee, die diesen Wald beschützt. Wer bist du und was willst du?"

"Ich bin Yadanun und hier um über die Welt nachzudenken!"

Felicity wurde neugierig. Sie hatte schon lange nicht mehr mit Dorfbewohnern gesprochen. "Und worüber denkst du nach?" fragte sie, während sie sich geschmeidig in den Schneidersitz setzte.

"Über meine Zukunft. Wie wird sie wohl sein?" antwortete er.

Felicity schaute ihren Gegenüber genau an. "Für mich hat die Zeit schon vor langen die Beudeutung verloren." sagte sie.

"Das ist schade. Man sollte das Leben leben und nicht nur einfach vorbeiziehen lassen." antwortete Yadanun

"Wenn du dich nicht mehr an deinen 2390 Geburtstag erinnern kann, verliert die Zeit für dich die Bedeutung!" sagte sie. Sie hatte es schon so oft versucht, doch es hatte nie funktioniert.

"Zeit ist relativ. Jeder erlebt sie anders. Auch ich erinnere mich nicht mehr. Aber nicht weil ich nicht kann, sondern weil ich nicht will. Ich lebe lieber jetzt, als in der Vergangenheit." Yadanun flüsterte fast.

Felicity schloss die Augen. "Wenn man seine Vergangenheit verliert, verliert man sich irgendwann selbst!" sagte sie. Ein Eichhörnchen kam auf sie zu setzte sich auf ihren Schoß.

"Dann verliert man nur sein Ich aus früheren Zeiten, aber das jetzige kennt man immer."Yadanun fing an nachzudenken.

"Ohne das Ich aus den früheren Zeiten würde unser heutiges Ich nicht exestieren." sagte Felicity. Sie streichelte das Eichhörnchen, das sich auf ihren Schoß gesessen hatte.

"Das ist auch wieder war. Die Zeit lässt sich einfach nicht stoppen." Yadanun lächelte. Das Eichhörnchen sah zutraulich aus.

"Das ist auch wieder gut! Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die Zeit andauenrd gestoppt wird." sagte Felicity nachdenklich. Das Eichhörnchen ging langsam und vorsichtig auf den jungen Mann zu.

"Die Erde würde stillstehen und es wäre kein normales Leben möglich." Yadanun hielt dem Eichhörnchen seine Hand hin.

Felicity wurde es langsam langweilig, zu sitzen. Sie stand geschmeidig uaf und ging ein paar Schritte auf den Fremden zu. "Was ist schon Normal?" frage sie einfach so. Das Eichhörnchen schnupperte vorsichtig an Yadanuns Hand und schaute ihn enttäuscht an, als es in seiner Hand nichts zum Fressen gab. Aufeinmal wurde die Lichtung ein wenig heller und man hörte gedämpfte Hufschritte, die sich zu nähern schienen.

"Niemand ist normal." er lächelte. Da hörte er auch das Hufgetrappel. Wer das wohl sein mochte?

Ei strahlend-weißes Pegahorn betrat die Lichtung und trabte zielstrebig auf die Hochgewachsenen Frau zu. Das Eichhörnchen duckte. Das Pegahorn strahlte eine Präsenz aus, die manche als göttlich beschreiben würden. Felicity streichelte dem Pegahorn den Hals und es schien, als würden sich die beiden unterhalten.

Nachdem Kartik eine Weile gejoggt war, hatte er seinen Freund mit den Worten: "Los komm.", zum Wettrennen aufgefordert. Ein paar Minuten später waren sie an einer Lichtung angekommen. Er betrat sie mit einem kleinen Vorsprung. Er wollte gerade über seinen Sieg jubeln, als er bemerkte, dass sie nicht alleine auf der Lichtung waren. Mit dem Rücken zu ihm gewandt saß ein Mann auf einem Baumstamm und eine Frau sprach mit einem Pegahorn. Er blieb ganz leise und beobachtete das Geschehen erst einmal. So ein Tier, wie es vor ihm auf der Lichtung stand, hatte er seit langen nicht mehr gesehen. Er hatte eigentlich Gedacht, sie seine ausgestorben. Wie man sich irren kann, sagte er in Gedanken zu sich selbst.

Ich hoffe der Beitrag ist nicht zu lang.